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„Technik muss der Pädagogik folgen”

Rektorin Frau Dr. Knapp

Interview mit der neuen MPR-Rektorin Angela Knapp

Angela Knapp ist seit dem 1. Januar 2019 neue Rektorin der Max-Planck-Realschule (MPR) in Bretten. Zuvor war sie unter dem früheren MPR-Rektor Martin Knecht elf Jahre als Stellvertreterin tätig. Im Interview mit Brettener Woche-Redaktionsleiter Christian Schweizer sprach sie über ihre Ziele und die Herausforderungen an die Schullandschaft.

Sie haben bei der Rede zur Verabschiedung von Rektor Martin Knecht gesagt, „er hat die Flagge der Realschule immer immer hochgehalten”. Werden Sie das auch tun, und was bedeutet das?

Angela Knapp: Das werde ich mit Sicherheit tun. Für mich heißt, ,die Flagge hochhalten‘ in diesem Fall, dass ich sehr überzeugt von der Schulart Realschule in unserem Bildungssystem bin. Die Realschule erfreut sich einer großen Akzeptanz bei Schülern, Lehrern und auch Eltern. Und dabei ist die Schule und da sehe ich die MPR als besonders leistungsstark an, nicht nur der Ausgangspunkt für eine qualifizierte Mittlere Reife. Rund 50 Prozent unserer Absolventen entscheiden sich zudem nach den sechs Jahren Realschule noch für das Erreichen der Fach- und Allgemeinen Hochschulreife durch einen Übergang zum Berufskolleg oder ins Berufliche Gymnasium.

Sie werden sicher vieles, was gut ist, fortführen, wollen die Schule aber auch Ihre eigene Handschrift geben?

Ich habe zum einen von Martin Knecht eine hervorragend geführte Schule übernommen. Da wir aber schon vor seinem Ruhestand elf Jahre als Stellvertreterin und Rektor zusammengearbeitet haben, konnte ich meine Handschrift an der MPR sehr gut verwirklichen. Dennoch stehen wir vor neuen Herausforderungen, an die der Unterricht angepasst werden muss. Beispielsweise ist die Digitalisierung ein aktuelles Thema der Schulen. Der Glasfaseranbau wurde vom Schulträger ermöglicht. Nun sollen digitale Medien für den Lehr- und Lernprozess nutzbar gemacht werden. Meiner Meinung nach, muss da aber die Technik der Pädagogik folgen.

Wo sehen Sie heutzutage die größten Herausforderungen für die Schullandschaft?

Für mich sind das drei Punkte. Zum einen müssen wir mit der Heterogenität der Schülerschaft umgehen. Das heißt, die Unterschiedlichkeit der Schüler hinsichtlich ihrer lernrelevanten Merkmale richtig einschätzen. Zum anderen wollen wir das sehr hohe Niveau der pädagogischen Angebote der MPR für unsere Schüler aufrechterhalten. Das bedeutet auch für unsere Lehrkräfte einen sehr hohen zeitlichen Aufwand. Zudem gibt es die Schüler auf die komplexen Themen- und Fragestellungen der Gegenwart ausreichend vorzubereiten. An der MPR machen wir das unter anderem mit sogenannten Thementagen. Dabei such sich jede Klasse eine der Leitperspektiven, also zum Beispiel Medienbildung, Berufliche Orientierung oder Prävention aus. Zu dieser Perspektive wird dann ein Schultag gestaltet.

Wenn Sie einen Wunsch an die amtierende Kultusministerin Susanne Eisenmann in Bezug auf die Schulen, gerne auch speziell auf die MPR gemünzt, frei hätten, wie würde dieser lauten?

Ich wünsche da nichts speziell für uns, sondern ich wünsche Frau Dr. Eisenmann viel Glück und Durchhaltevermögen für Ihr Wirken. Sie versucht mit viel Energie die Qualität und Leistung an unseren Schulen zu stärken. Aus meiner Sicht ist dies der richtige Weg in der Schullandschaft Baden-Württembergs.

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